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Titz, Anton Ferdinand: Streichquartette für den St. Petersburger Hof Vol. 3

„In guten Händen“
...
Die Interpretation strahlt eine große Natürlichkeit aus, alle Tempi scheinen genau so zu gehören, jedes Detail wird deutlich gespielt, jeder Charakterwechsel hat seine individuelle Farbe. ..
Christian Starke in www.klassik.com (15.02.2010)

Titz, Anton Ferdinand: Streichquartette für den St. Petersburger Hof Vol. 2

... (die vier Musiker) meistern die zum Teil hoch virtuosen Parts mit einer Leichtigkeit, die das Anhören dieser CD zu einem wahren Genuss werden lässt ...
Christian Starke in www.klassik.com (15.10.2009)

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Bayerischer Rundfunk - Die Kostprobe vom 19.07.2009

Ein Nürnberger in St. Petersburg
Streichquartette von Anton Ferdinand Titz

Eine unglückliche Liebe habe ihn einst veranlasst, seiner Heimatstadt Nürnberg den Rücken zu kehren und sich nach Wien aufzumachen, erfahren wir von einem russischen Biografen des 19. Jahrhunderts. Davor war Anton Ferdinand Titz (der manchmal auch Dietz oder Dietzsch geschrieben wurde) als Waise bei seinem Onkel, dem Blumenmaler Johann Christoph Dietzsch, aufgewachsen. Er hatte die Violine erlernt und begann seine Karriere im Orchester der Nürnberger Sebaldus-Kirche. In Wien lernte er Christoph Willibald Gluck kennen, der ihm eine Anstellung als Geiger im Opernorchester verschaffte.1771 schließlich ging Titz nach St. Petersburg und wurde dort Geiger im Hoforchester und Kammermusiker der Zarin Katharina der Großen. In späteren Jahren ließ seine geistige Gesundheit nach, er galt aber nach wie vor als Meister des gemütvollen Musizierens der langsamen Sätze, wie der Korrespondent der "Allgemeinen Musikalischen Zeitung" 1805 schrieb: "Titz wohnt im Hause Teplows und genießt aller der Schonung und Sorgfalt, die jener unerklärliche Seelenzustand verlangt, und aller der Auszeichnung, die der im Adagio noch nicht übertroffene Künstler verdient." 

Zu bewundern ist seine Kunst des langsamen Satzes auch in der Neueinspielung der Streichquartette mit dem Hoffmeister Quartett (auf historischen Instrumenten), etwa in der Romanze des großartigen C-dur Quartetts, in dem Titz besonders mit Anklängen an die russische Folklore aufhorchen lässt. Dass Louis Spohr Titz nicht umsonst ein "musikalisches Genie" nannte, zeigen auch die anderen Streichquartette der CD, die vom Hoffmeister Quartett mit dem richtigen Gespür für den Klang dieser Zeit interpretiert werden – einer Zeit zwischen Empfindsamkeit, Wiener Klassik und Frühromantik.
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CD des Monats:

E.T.A. Hoffmann – Kammermusik
Rezension in der japanischen Zeitschrift »The Record Geijutsu«
The Record Geijutsu 9 • September 2008
von Tsutomu Nasuda, Musikkritiker

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Rezension
E.T.A. Hoffmann Chamber Music

...Eröffnet wird die CD mit Hoffmanns Harfenquintett c-Moll. Die kleinteilige Phrasenordnung in dessen Kopfsatz vermögen die Harfenistin Masumi Nagasawa und das mit Ulla Bundies und Christoph Heidemann (Violine), Aino Hildebrandt (Viola) und Martin Seemann (Violoncello) besetzte Hoffmeister Quartett in ein natürlich pulsierendes Spannungsverhältnis zu bringen, ohne zu sehr mit erhobenem Zeigefinger auf die Beziehungen der wechselnden Stimmführung untereinander zu weisen. Nach dem kantabel angegangenen Mittelsatz lassen die Interpreten im Finalsatz die nötige Prägnanz walten, wobei das Ensemble dem energischen Zugriff nichts an wünschenswerter Transparenz schuldig bleibt.
Thomas Bopp (Das Orchester 04/2009)

KLASSIK · CD · REZENSIONEN
bewertung_4
...Insbesondere dem Harfenquintett verleiht die Mischung aus dem fragileren Klang der Streicher und dem vielfarbig verschatteten Klang der historischen Einfachpedalharfe einen hoffmannesken Touch.
Carsten Niemann (RONDO Magazin Nr. 572)

Der Gespenster-Hoffmann als erfolgloser Komponist


Bamberg — Bevor E.T.A. Hoffmann im September 1808 nach Bamberg kam, war er vor allem eines: Komponist, wenn auch erfolgloser. Als äußerst willkommenes Präludium zum Hoffmann-Jubiläum kann man daher das Konzert mit der Harfenistin Masumi Nagasawa und dem Hoffmeister-Quartett verbuchen, das im Theater stattfand. Mozart durfte nicht fehlen, denn aus Bewunderung für dessen Musik hatte Hoffmann sich Amadeus genannt. Weil das F-Dur-Quartett Köchel 168 im strengen Kontrapunkt des Finales den Einfluss Haydns zeigt, bot es sich an, hierauf dessen D-Dur-Quartett op. 50 Nr. 6 folgen zu lassen. Bekannte Namen also und bekannte Werke, die Ulla Bundies und Christoph Heidemann (Violine), die Bratscherin Aino Hildebrandt und Martin Seemann (Cello) auf ihren historischen Instrumenten lebendig und zupackend interpretierten. Auch Nagasawa griff mit der Einfachpedalharfe zu einem Instrument der Zeit. So war der Geist der Romantik schon in ihrem solistischen Arpeggio-Einstieg unmittelbar spürbar und wurde durch die elegische Weiterführung der Streicher noch intensiviert. Am eindringlichsten geriet Hoffmanns romantischer Gestus naturgemäß im Adagio. Ein erst vor wenigen Monaten komplettiertes Werk stand am Anfang des Abends: Der Nürnberger Anton Ferdinand Titz hat das C-Dur-Streichquartett Nr. 1 aus den „Trois Quatuors“ 1808 geschrieben. Die fehlende Bratschenstimme aber wurde erst jetzt in einer russischen Bibliothek entdeckt.
Starker Applaus von wenigen Zuhörern, die sich auf eine für den Herbst angekündigte Einspielung von Hoffmanns Kammermusik freuen können.
JÜRGEN GRÄSSER
(
FRÄNKISCHER TAG, BAMBERG. MITTWOCH, 25. APRIL 2007)

Kammermusik-Abend in St. Petersburg mit dem Hoffmeister-Quartett

Erfolgreiche Präsentation der Audio-CD mit Streichquartetten des St. Petersburger Komponisten Anton Ferdinand Titz (1742–1810)
...
Das zahlreich erschienene Publikum – mit etwa 170 Besuchern war der Saal voll besetzt – konnte sich von der Richtigkeit dieser Worte durch das zupackende Spiel des Hoffmeister-Quartetts überzeugen. Das frühe F-Dur-Quartett von Mozart – das zu den unbekannteren gehört – stellte unter Beweis, dass es auch im Werk des »Donnerblitzbuben« noch etwas Neues zu entdecken gibt.
In dem großen G-Dur-Quartett von A.F. Titz, das virtuose Partien für alle Instrumente des Quartetts bietet, konnten die einzelnen Musiker ihre technische Brillanz demonstrieren.
Nach der Pause folgte das kleine D-Dur-Quartett F.A. Hoffmeisters, des Namenspatrons des Ensembles. Auch hier fällt die gleichmäßige konzertante Behandlung der einzelnen Instrumente auf. Das abschließende a-Moll-Quartett von Titz zeigt die große Bandbreite von Ausdrucksnuancen dieses Komponisten. Der energische Kopfsatz, der durch ein zartes
Siciliano eingeleitet wird, stellt besonders an die Erste Geige hohe technische Anforderungen. Die ausdrucksvolle Romance ist ein Beispiel für Titzens von seinen Zeitgenossen gerühmte musikalische Empfindsamkeit und melodischen Einfallsreichtum. Die abschließende Polonaise setzte einen stürmischen und – im Rahmen der Wiener klassischen Stilistik – folkloristisch-derben Höhepunkt für den Quartettabend.
Das Hoffmeister-Quartett bedankte sich für den stürmischen Beifall mit einer Zugabe, indem es die rasante Schlussfuge des eingangs gespielten Mozart-Quartetts wiederholte.
Deutsches KULTURFORUM östliches Europa

Fanfare Magazine
Have you ever heard of Anton Ferdinand Titz? I must confess that I hadn’t. My loss, entirely. But not entirely my fault, since Titz has only recently been rediscovered by musicians and recording labels. It was as recently as 2004 that the Russian orchestra Pratum Integrum released a CD that was announced as “a discographical happening: the first world recordings of the works of Anton Ferdinand Titz.” (Caro Mitis SACD CM 0022004). That recording received the prestigious Diapason d’Or, a very auspicious rebirth indeed. So the Hoffmeister Quartet had a tough act to follow.
Born in 1742 in Nuremberg, Titz (also spelled Tietz, Ditz, Dietz, or Dietzch) was a violinist and composer, who, after having achieved a fine reputation in Vienna, established a flourishing career in St. Petersburg, where he ended up being hired by Catherine II to be a court musician. He exerted a strong influence on Russian musical life, and his style both as interpreter and as composer was so appreciated that he had the highest salary in the Imperial Court. His introverted personality and the mental illness that plagued the last years of his life were actually an added attraction to a public that was beginning to be fascinated by the romantic image of the suffering artist.
Titz’s string quartets are reputedly the first works of this genre composed in Russia. With a style akin to Haydn’s, and anticipating that of Brahms, they have nonetheless an original flavor of their own, and are works that certainly deserve to enter the standard repertoire. Very fresh and beautiful, classically Viennese, but already tinged with Romantic colors, much like the Bohemian music of the same period, Titz’s works skillfully alternate vigor and grace, and are suffused with the contrast of gravitas and coarse humor so typical of Eastern Europe.
When a group plays well, its members give the impression not that they made the right choices, but rather that they made the only choices possible. This is precisely the case here: the Hoffmeisters comprise an excellent ensemble, well matched in sound, ability, and ideas. Their affinity with the music is immediately obvious, and they play with contagious enthusiasm, displaying musical flexibility and emotional intensity. Their sound is round and blended, inflections are perfectly administered, there is ample variety in articulation and the many changes in character are always well defined. They take advantage of all the Slavic touches in the writing—everything even faintly Russian/Hungarian sounding or folk-inclined is milked to the maximum—with maximum results. Each measure reveals the attention to detail that comes from an intellectual comprehension of the text, but also from a passionate approach, and completely “sells” this composer to the listener. Because of this musical awareness, the music never sounds like second-rate Haydn but rather like first-rate Titz.
Lest I forget, the CD is extremely well recorded and produced, and the liner notes, by Ernst Stöckl and Klaus Harer, are informative and stylishly penned. This one goes straight to my Want List.
FANFARE: Laura Rónai
ArkivMusic.com

ClassicTodayFrance

p6s8
Anton Ferdinand Titz vécut de 1742 à 1810. Nul étonnement donc que sa musique ressemble fortement à celle du maître du temps, Joseph Haydn.
Contrairement à celle d'Eybler, dont un disque peu ou prou similaire paraît en même temps, la musique de Titz (ou Tietz, ou même Dietz) est clairement ancrée dans un classicisme structurel et linguistique. Il a reproduit à Saint-Pétersbourg les bonnes vieilles recettes (alors pas vieilles du tout) édictées par Haydn. Titz, natif de Nuremberg, avait auparavant gagné Vienne, où il s'était lié d'amitié avec Gluck. Il émigra en Russie en 1771 et composa les présentes œuvres en 1781 et 1802.
Il y a de l'élégance dans les deux partitions de 1781 et plus de "Sturm und Drang" dans celles de 1802. Tout ceci est très agréable à écouter, surtout lorsque Ulla Bundies mène le Quatuor Hoffmeister (Quatuor n° 4 de ceux de 1781 et n° 3 de ceux de 1802). Mais la démocratie a parfois des inconvénients: en cédant la première chaise à son collègue Christoph Heidemann pour les deux autres quatuors, Bundies donne la "prima voce" à un instrumentiste au son aigrelet et agressif, qui minore grandement le plaisir ressenti à l'écoute de ce qui aurait dû être une découverte si aimable.
Christophe Huss
www.classicstodayfrance.com